Gesundheit und Erbkrankheiten

Wir legen großen Wert auf Gesundheit unserer Zuchtkatzen und Kitten. Da wir schon beim Kauf neuer Zuchtkatzen schauen das sie die erforderlichen Tests mitbringen und frei von Erbkrankheiten sind, können wir schon von vornherein ausschließen das sie diese Krankheiten überhaupt an die Kitten weiter geben können!

Bengal-Katze: Lebenserwartung und Erbkrankheiten

Wie viele andere Katzenrassen sind auch Bengalen nicht vor rassetypischen Krankheiten gefeit. Vor allem die Progressive Retinaatrophie (PRA-b) ist unter den Bengalen eine der häufigeren Krankheiten. Diese Krankheit betrifft den Sehsinn, da sich im Krankheitsverlauf die Retina, also die Netzhaut des Tieres, zurückbildet und dies in vielen Fällen zur Erblindung führt. Diese Krankheit ist nicht ausschließlich für ältere Tiere begrenzt, sondern kann auch während der ersten Lebensjahre auftreten. Auch die Pyruvatkinase-Defizienz (PK-Def) ist unter den Bengalen eine häufiger auftretende Erbkrankheit. Bei dieser Krankheit tritt eine Anämie, also Blutarmut, als Folge eines Enzymmangels auf. Bei beiden Krankheiten kann ein Gentest über das Vorliegen der Krankheiten im Erbgut informieren. Auch Krankheiten, die das Herz der Bengalen betreffen können auftreten. In Bezug auf Herzkrankheiten leiden die Tiere häufiger unter der Hypertrophen Kardiomyopathie (HCM). Diese führt zur Verdickung des Herzmuskels. Per Ultraschall kann das Vorliegen dieser Krankheit festgestellt werden.

In Bezug auf die Lebenserwartung kann man davon ausgehen, dass die Tiere ein Alter von 12 bis 18 Jahren erreichen werden.

 

Bei der Auswahl der Zucht ihres neuen Familienmitgliedes sollten sie unbedingt auf einige Dinge achten. Gesundheit umfasst nicht nur das offensichtliche, dass ein Kätzchen aktiv und glücklich wirkt, sondern eben auch die Genetik und Veranlagung zu gewissen Erkrankungen.

Die Grundlage für ein hoffentlich gesundes Kitten liegt zu allererst bei den Eltern. Nur wenn diese eine gesunde Grundlage mitbringen, kann ein Kitten dies auch tun. D.h. die Elterntiere sollten regelmäßig geimpft und entwurmt werden, gechipt, parasitenfrei, FeLV und FIV negativ getestet sein. Zusätzlich sollten Bengalen auf diverse genetische Erkankungen getestet werden. Dies ist relativ einfach für PKD und PRA. Dies sind Erkrankungen die sehr leicht mittels Gentest auszuschließen sind. Trägertiere dürfen keinesfalls verpaart werden.

Etwas schwieriger sieht es mit den Erkrankungen wie HCM; PKD aus. Mittels regelmäßiger Untersuchung gelingt es weitestgehend zumindest erkrankte Tiere aus der Zucht auszuschließen. Es sollte ein jährlicher Herz- und Nierenschall aller Zuchttiere erfolgen, sowie eine Augenuntersuchung. Diese Untersuchungen können nicht beim normalen tierarzt um die Ecke gemacht werden, sondern sollten vom jeweiligen Spezialisten durchgeführt werden.

All diese Untersuchungen sind natürlich nicht billig und unsere Katzen machen diese sicherlich auch nur zum Teil freiwillig mit. Aber diese sind nunmal notwendig um die beste Grundlage für ein möglichst langes Leben ihres zukünftigen Familienmitgliedes zu gewährleisten.

Ein Züchter den das alles nicht schert, kann seine Kitten natürlich deutlich günstiger abgeben. Er spart am Ende an Tierarztkosten, deckt die Katze u.U. ständig ein. Dementsprechend kann ein solcher Züchter, wenn man ihn überhaupt so nennen mag, seine Tiere deutlich günstiger abgeben (wobei der Preis kein indiz ist für einen guten oder schlechten Züchter. Es gibt auch hochpreisige Vermehrer). Wenn ihr Kitten am Ende zeitig verstirbt oder sie enorme Tierarztkosten haben, wird sich ein solcher Züchter aber vermutlich nicht dafür interessieren oder wird versuchen Ausreden zu finden. Ist es das was wie wollen?

Hypertrophe Kardiomyopathie HCM

Die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) ist die häufigste Herzerkrankung bei Katzen. Sie kommt nicht nur bei Rassekatzen vor, sondern auch bei ganz normalen Haus- und Hofkatzen. Allerdings gibt es schon eine gewisse Häufung bei bestimmten Rassen, am häufigsten sind betroffen: Maine Coon, American Shorthair, Perser, Ragdolls und Britisch Kurzhaar.

Bei der hypertrophen Kardiomyopathie handelt es sich um eine Verdickung (Hypertrophie) der Muskulatur der linken Herzkammer. Dabei kann sich die Kammerwand entweder fokal verdicken, symmetrisch oder asymmetrisch, in jedem Fall wird aber das Volumen der linken Herzkammer verringert. Dadurch kommt es aber in jedem Falle früher oder später zum Blutrückstau in den linken Vorhof, der sich dann mit der Zeit auf Grund des vermehrten Blutstaus vergrößert. Am Ausmaß der Vorhofvergrößerung wird im Ultraschall auch der Schweregrad der Erkrankung ermittelt.

PKD

Die PKD (engl. Polycystic Kidney Disease ) ist eine erbliche Erkrankung der Nieren. Bei der PKD kommt es zur Ausbildung flüssigkeitsgefüllter Kammern, sog. Zysten innerhalb des Nierengewebes. Diese können nur wenige Millimeter, aber auch einige Zentimeter groß werden. Bei zunehmender Füllung dieser Zysten kommt es durch den zunehmenden Druck auf das umliegende Nierengewebe zur Schädigung des Funktionsgewebes.
Symptome treten erst sehr spät auf, nämlich dann wenn bereits so viel Nierengewebe geschädigt ist, dass es zum Nierenversagen kommt. Häufige Symptome sind: Vermehrte Wasseraufnahme, vermehrter Urinabsatz und ein herabgesetzter Appetit und der daraus resultierenden Gewichtsabnahme.

Pyruvatkinasedefizienz (PK-def)

Die PK ist ein Enzymmangel, der zu einer Instabilität der roten Blutkörperchen führt. Die daraus resultierende Anämie äußert sich typischerweise durch Lethargie, schlechten Appetit, blasse Schleimhäute, Durchfall, schlechtes Fell, Gewichtsverlust und teilweise Gelbsucht. Auch weitere Symptome sind möglich, für die Diagnose ist ein Bluttest erforderlich. Die Symptome zeigen sich in der Regel im Alter von sechs Monaten bis 5 Jahren. Eine Behandlung für PK gibt es nicht, je nach Schweregrad kann aber auch eine positiv getestete Katze noch ein lebenswertes Leben führen. Im akuten Fall können Bluttransfusionen gegeben werden, generell sollten Katzen mit PK ein möglichst stressfreies Leben führen und Infektionsrisiken sollten minimiert werden. Die PK kann über einen Gentest festgestellt werden.

Progressive Retina Atrophie / Degeneration

Bei der progressiven Retina Atrophie (PRA) handelt es sich um eine Degeneration der Netzhaut die zu Erblindung führt. Bei Hunden ist diese Erkrankung schon seit langem bekannt und verschiedene Zeitpunkte des Auftretens sind beschrieben. Beim Hund sind bereits zahlreiche Vererbungsformen bei den verschiedenen Hunderassen, sowie diverse verantwortliche Gene identifiziert.

Bei dem PRA-b Gen handelt es sich um ein rezessiv vererbtes Merkmal, entsprechend müssen Tiere diese Gen reinerbig tragen (PRA-b/PRA-b) um auch an der progressiven Retinaatrophie zu erkranken. Trägertiere (N/PRA-b) oder freie (N/N) Tiere haben einen normalen Visus.

FeLV (Felines Leukämie Virus) - Leukose

Die Leukose ist ein Viruserkrankung der Katze, welche durch FeLV ausgelöst wird. FeLV gehört zur Familie der Retroviren (wie auch das humanes Immundefizienz-Virus - HIV). Die Übertragung erfolgt vor allem durch Speichel von Katze zu Katze. Insbesondere sind hier Bissverletzungen zu nennen, da es hier zum direkten Kontakt von Speichel zur Blutbahn kommt und die Virusübertragung begünstigt. Allerdings ist die Oropharyngeale Infektion ebenso häufig. Kann das Immunsystem der Katze das Virus nicht bekämpfen, verläuft diese Erkrankung in der Regel tödlich.

FIV - Felines Immundefizienz-Virus

Das feline Immundefizienz-Virus ist wie FeLV ein Retrovirus. FIV löst ähnlich wie HIV eine Schwäche des Immunsystems aus. Ebenso wie bei AIDS des Menschen kann jahrelang eine symptomlose Phase bestehen. Es kommt mit der Zeit zu einer zunehmenden Schwächung des Immunsystems und Sekundärerkrankungen verlaufen schwerwiegend und können dann letztlich zum Tod führen.