Bengalkatze Infos

Herkunft

Die Bengal wird nicht zu Unrecht Leopardenkatze genannt. Denn die Tiere entstammen der Wildnis, genauer gesagt den tiefen und undurchdringlichen Wäldern und Dschungeln im Südosten Asiens.

In den 1950er Jahren waren die Tiere mit dem eindrucksvollen Leopardenfell der Verkaufsschlager in amerikanischen Zoohandlungen. Die Züchterin Jean Sudgen erstand ein weibliches Exemplar. Dessen Verpaarung mit einem schwarzen Kater war reiner Zufall. Eine Fortpflanzungsfähigkeit der Nachkommen wurde nicht erwartet.

Doch ein Weibchen wurde rückgekreuzt, sodass gepunkteter Nachwuchs in der Wurfkiste landete. Diese Katzen hätten den Grundstein für eine neue Rasse legen können. Doch nach dem Tod ihres Mannes setzte Jean Sudgen die Zucht nicht fort.

Zwanzig Jahre vergingen bis Jean Sudgen, die mittlerweile Jean Mill hieß, von einem Zuchtprogramm an der University of California hörte. Es wurde mit asiatischen Leopardkatzen, auch Prionailurus genannt, geforscht. Die Wissenschaftler wollten herausfinden, warum die Tiere zum Teil immun gegen Leukämie waren.

Der Leiter der Forschungsgruppe schenkte Jean Mill einige weibliche Tiere, welche die Züchterin mit Ägyptisch-Mau und anderen nicht reinrassigen Tieren kreuzte. Das Ergebnis waren Hauskatzen mit Wildkatzen-Charme.

Die Registrierung der Tiere im Jahr 1983 sorgte für einigen Wirbel, nicht zuletzt wegen des Artenschutzgesetzes und dem hohen Preis, mit dem die Jungtiere gehandelt wurden. 1985 wurden die Tiere erstmals auf einer TICA-Show präsentiert.

Heute erfreuen sich die Tiere besonders in Großbritannien großer Beliebtheit. In den USA wird die Bengalkatze aufgrund Ihres Ursprungs als Hybrid nicht anerkannt. Mittlerweile darf die Bengalzucht nur noch reinrassig erfolgen.

Aussehen

Das exotische Aussehen der Katzenrasse verschafft ihr große Beliebtheit. Nach Anerkennung der Rasse wurden Standards festgelegt, wonach sich die Tiere von anderen Rassen unterscheiden lassen.  

Die Bengal ist eine mittelgroße bis große Katze, die ihren geschmeidigen und muskulösen Körper zur Schau stellt. Der Kopf erscheint in Relation zum übrigen Körper klein und keilförmig. Der Hals wirkt dagegen dick und muskulös. Die Wangenknochen stechen deutlich hervor und über den leicht schräg stehenden Augen zeichnet sich eine markante Maskara-Zeichnung ab.

Die Beine sind relativ kurz, wobei die Hinterbeine etwas länger als die Vordergliedmaßen sind. Dies erinnert an die wilden Vorfahren der Tiere. Der Schwanz ist mittellang und besitzt eine gerundete Spitze. Eine Schwarzfärbung der Schwanzspitze wird gern gesehen.

Das Fell der Bengal erscheint dick und plüschig und fühlt sich angenehm weich an. Kennzeichnend sind ein Pünktchenkleid oder eine marmorierte Tabby-Zeichnung. Anerkannt sind schwarze, braune oder silberne Snow-Varianten.

In jüngster Zeit wurden auch langhaarige Bengalkatzen gezüchtet. Diese Cashmere-Bengalen besitzen ein weiches und kuscheliges Fell.  

Züchter

Bei der Anschaffung einer Bengalkatze sollten Sie Verantwortung zeigen und diese nur von einem seriösen und registrierten Züchter erwerben. Für Bengalkatzen ist es wichtig, in der Familie aufzuwachsen. Bekommen die Tiere nicht von Anfang an die notwendige Aufmerksamkeit und Zuneigung, entwickeln sie häufig eine Zurückhaltung, die sie im späteren Katzenleben nur schwer ablegen.

Seriöse Züchter geben Einblick in die Haltung der Tiere. Sie dürfen die Elterntiere besichtigen und erhalten Auskunft zur Verpaarung, Haltung und Pflege der Tiere. Impfungen und Untersuchungen sind in den Unterlagen vermerkt, die Sie beim Kauf erhalten. Auch der Stammbaum wird Ihnen ausgehändigt.

Vorsicht ist bei Züchtern vom Verein Easy Cat Club Europe ECCE geboten. Dieser Verein und Stammbaum wir von der TICA und anderen Österreichischen Vereinen nicht anerkannt.

Kostenpunkt

Vor der Anschaffung eines Haustieres sollten Sie sich über die Kosten im Klaren sein. Diese fallen nicht nur einmalig, sondern ein Katzenleben lang an.

Zunächst müssen Sie für eine artgerechte Erstausstattung sorgen:

  • Katzenbox
  • Katzentoilette
  • Fressnäpfe
  • Katzenkorb
  • Kratzbaum
  • Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten
  • Utensilien zur Sicherung von Fenstern, Türen, Balkon

Rechnen Sie mit einer Mindestsumme von 300 Euro. Für Futter und Einstreu fallen laufende Kosten an. Kitten benötigen etwa für 50 Euro monatlich Futter. Für erwachsene Tiere fallen Kosten von etwa 80 Euro an.

Bengalkatzen aus seriöser Zucht kosten zwischen 1.000 und 1.500 Euro.

Für regelmäßige Tierarztbesuche sollten etwa 100 Euro eingeplant werden. Unvorhergesehene Konsultationen können weit darüber liegen, besonders wenn operiert werden muss.

Welche Überlegungen sind notwendig, wenn ich mir diese Rasse zulege?

Die Bengalkatze ist ein liebenswerter Mitbewohner, aber keine einfache Katze für Anfänger. Sie sollten ausreichend Katzenerfahrung mitbringen, um die agilen und abenteuerlustigen Katzen in ihre Schranken zu weisen. Bengalkatzen brauchen viel Beschäftigung und eignen sich daher nicht für Menschen, die tagsüber kaum daheim sind. Als Familienkatze sind die Tiere ideal, denn sie verstehen sich gut mit Kindern und anderen Haustieren.

In einer kleinen Wohnung ohne Auslauf und Freigang werden sich die Bengalen dagegen schnell eingeengt fühlen.